Freitag, 1. Juli 2016

Rezension: Nicholas Gannon * Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt


Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Coppenrath
ISBN-13:
978-3649619420
Preis: 14,95 EUR
E-Book: 11,99 EUR
Reihe: 1. Teil 
Erscheinungsdatum: Juli 2016

Übersetzer: Harriet Fricke




Inhalt:
Archer Helmsley wächst in einem großen Haus, mit lauter ausgestopften Tieren, auf und das ist kein Wunder, denn dieses Haus hat einst seinen Großeltern, den berühmten Naturforschern Ralph und Rachel Helmsley gehört. Nur leider hat Archer seine Großeltern nie kennengelernt, denn zu seinem neunten Geburtstag sind diese auf einem Eisberg verschollen gegangen. Seine Mutter ahnte schon, bei seiner Geburt das mehr Forscherblut in Archer fließt, als ihr lieb ist, und lässt ihren Sohn nicht mehr vor die Tür. So reift in Archer immer mehr die Abenteuerlust an und das Entdeckertum und so beschließt er, zwei Jahre nach dem Verschwinden seiner Großeltern, diese am Südpol zu suchen. Natürlich nicht ohne die Hilfe seiner Freunde, Adélaide mit ihrem Holzbein, das sie durch einen Krokodilbiss bekommen hat und Oliver, der die richtigen Fragen stellt, damit ein Plan auch funktionieren kann. Wird Archer seiner Mutter entfliehen können? Wie weit wird diese Suche sie bringen? Welche Gefahren lauern auf ihren Weg? Und werden die Großeltern wieder auftauchen?

Meinung:
Dieses Buch ist ein wahrer kleiner Schatz und hat mir so richtig Freude bereitet. Der Stil erinnert so richtig schön an alte Geschichten und dann noch die wunderschönen Bilder vom Autor, die alles Harmonischen abrunden. Es ist ein Fest für alle, die gern Geschichten über Freundschaft, Abenteuer oder skurrile Figuren lesen mögen.

Die Geschichte ist in drei Teile unterteilt, im ersten Abschnitt wird über Archer erzählt. Wie seine Familie ist, wie er wohnt und welche Eigenarten er hat. Dass er von großen Abenteuern träumt, von seinem Großeltern mit unglaublichen Mitbringseln überrascht wird und sich selber an tolle Orte denkt. Seit dem Verschwinden von Ralph und Rachel Helmsley ist sein Leben aber sehr einsam, er ist nur zu Hause, darf bis auf die Schule das Haus nicht verlassen und findet seinen Zustand immer unerträglicher. Archer kommt uns als Leser, sehr eigenbrötlerisch, altklug und etwas altmodisch rüber, tja, aber genau das macht ihn auch so liebenswert. Durch seine Tagträumerei lässt er uns an Gedanken teilhaben, die man nur als Kind haben kann, da er nicht immer an die Umsetzung denkt, sondern an das Erleben und das ist wahnsinnig einfallsreich.

Im zweiten Abschnitt kommt Adélaide aus Paris hinzu und ihre Geschichte wird kurz angeschnitten, um dann in Archers eingewebt zu werden. Sie ist eine sehr begabte Ballerina gewesen, bis eines Tages ein Unfall ihr ganzes Leben veränderte. Damit sie den Blicken und Sprüchen ein bisschen entgegen wirkt, erzählt sie jeden ein Krokodil hätte sie gebissen. Durch den Umzug von Paris nach Rosewood versucht sie einen Neubeginn. Adélaide ist ein tolles Mädchen, trotz ihrer Eingeschränktheit versucht sie ihren Alltag zu meistern und legt dabei einen Mut zutage, der unseren Jungs richtig gut tut. Sie geht nämlich an viele Dinge furchtlos ran, hält alles für möglich und glaubt fest daran, dass alles gut wird.

Im letzten Abschnitt wird das große Abenteuer, Südpol, angestrebt und das ist natürlich ein spektakuläres Unterfangen. Hier muss nämlich der genügsame Oliver über sich hinaus wachsen und stärke beweisen. Oliver ist nämlich mit seinem Leben so weit zufrieden und möchte gar nicht die großen Abenteuer erleben. Er möchte aber auch nicht immer einsam sein und so steht er zu seinen Freunden bei und versucht sich selbst zuüberrumpeln.

Nicholas Gannon hat hier wirklich eine liebenswerte und klassische Geschichte entsponnen. Sein gewählter Stil, alles etwas altmodischer zu machen, war so erfrischend und gelungen, dass es einfach Spaß beim Lesen macht. Sein Trio war zum Entdecken, mögen und mitreisen erfunden und jede seiner anderen Figuren hat er witzig und skurril daher kommen lassen. Aber allein seine wunderschönen Bilder sind einen Blick wert und machen aus diesem Buch einen wahren Augenschmaus. Für mich war dieses Abenteuer wie ein guter Kinobesuch und hatte alles dabei, Spannung, ob sie es wohl schaffen, Freundschaft, ist doch mehr als einsam zu sein und Träume, die doch irgendwie in Erfüllung gehen sollten. Es war großartig alles miterleben zu können und man selbst wäre gern einer der Figuren gewesen. Mal sehen was die Drei im nächsten Band aushecken werden und welches Abenteuer sie diesmal ansteuern, ich bin auf jeden Fall wieder mit dabei, denn es geht auf jeden Fall weiter.
 


Henry und ich fanden dieses Trio großartig und vergeben für diesen Auftakt die vollen Bücherpunkte:
 
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Über den Autor: 

Nicholas Gannon hat Kunst und Design studiert und sich an verschiedenen Jobs versucht, bevor er Vollzeit-Autor wurde. Er hat in den Bundesstaaten Tennessee, Minnesota und New York gewohnt, und für kurze Zeit auch in einem hohen, schmalen Sandstein-Haus in New York City, das ihn zum Haus der Hemsleys in der Weidengasse 375 inspiriert hat. Inzwischen lebt der Autor in Brooklyn.
"Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt" ist sein Debüt.


Vielen lieben Dank an den Coppenrath Verlag für dieses Rezensionsexemplar. 

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